Weg zur Residenz
Nach acht Stunden Zugfahrt bin ich am Sonntagnachmittag in Montpellier, Frankreich am Bahnhof angekommen. Beim Verlassen des Bahnhofs stand ich direkt in der Altstadt von Montpellier. Ein kurzer Blick auf Google Maps hat mir gezeigt, dass die Residenz am Rande des Zentrums von Montpellier liegt, etwa 15 Minuten entfernt. Mit meinem Koffer habe ich mich auf den Weg gemacht, welcher mich durch die Strassen der Altstadt geführt hat. Auf halbem Weg musste ich meine dicke Winterjacke aufgrund der angenehm warmen Temperatur ausziehen. Etwas was ich definitiv unterschätz habe sind die milden Temperaturen in Südfrankreich. Vorbei an Palmen und riesigen Altbauten kam ich schliesslich an der Residenz an. Die Lage ist direkt am Rande des Stadtzentrums neben einen Park und sogar in der Nähe eines Supermarktes. Zu meinem Erstaunen haben in Frankreich die Supermärkte am Sonntag geöffnet. Etwas was ich von Zuhause nicht gewöhnt bin.
Meine Zimmernachbarin
Nach eingeben des Codes betrat ich mein Zuhause für die nächsten vier Wochen. Auf den ersten Blick wirkte die Residenz riesig. Ich folgte den Schildern an der Wand mit meiner Zimmernummer und landete im zweiten Stock. Neben der Tür befand sich ein kleiner Kasten, in dem sich der Schlüssel für mein Zimmer befinden sollte. Nachdem ich jedoch den Zahlencode eingegeben hatte, war der Kasten leer. Ein wenig irritiert versuchte ich die Zimmertür zu öffnen, welche aber verschlossen war. Gerade als ich leicht nervös wurde, öffnete meine Mitbewohnerin von Innen die Tür. Sie hatte den Schlüssel mit ins Zimmer genommen, unwissend darüber, dass ich noch mit einziehen werde. Wir haben uns sofort gut verstanden und sie hat mir erzählt, dass sie zwei Stunden vor mir in Montpellier angekommen ist. Direkt am Bahnhof wurde sie von einem Franzosen angesprochen, welcher ihr von einem Livekonzert erzählt hat. Sie fragte mich ob ich sie begleiten möchte, worauf ich natürlich mit Ja geantwortet habe.
Das Konzert
Nachdem ich aus meinen warmen Kleidern geschlüpft bin und mir etwas Lockeres angezogen habe waren wir auch schon auf dem Weg zum Konzert. Es war in einer alten Kirche in Zentrum von Montpellier. Während des Konzertes erklärte ein Mann immer wieder die Stücke welche gespielt wurden, was uns erlaubt hat unser Französisch zu üben. Nachdem das Konzert zu Ende war, sind wir durch die Strassen zurück zur Residenz geschlendert. Ganz ungewohnt war für mich wie viele Leute sich in den Strassen aufhielten. Die Stadt summte nur so von Leben. Nach ein paar Mal falsch abbiegen haben wir es schlussendlich doch noch zurück zur Residenz gemacht. Beim Öffnen der Tür schallte uns direkt der Klang von Gelächter aus der Küche entgegen. Nach einem kurzen Blick in die Küche haben wir ein paar unseres neuen Nachbarn kennengelernt, welche uns sofort alles erklärt haben. Jedoch begann langsam der Hunger an uns zu nagen, weshalb wir beschlossen in unser Zimmer zurückzukehren um uns fertigzumachen und nach einem Restaurant zu suchen. Die Auswahl an Restaurants war enorm. Nach kurzer Zeit hatten wir uns entschieden zum Wok to walk zu gehen und verliessen die Residenz auch schon wieder.
Montpellier bei Nacht
Montpellier am Abend hat ein besonderes Flair. Die ganzen traditionellen Häuser und verwinkelten Gassen, welche von einem milden Licht der Strassenlampen erleuchtet wurden haben mir es echt angetan. Unser kleiner Spaziergang führte uns wieder durch das Stadtzentrum und an lauter kleinen französischen Boutiquen vorbei.
Das Restaurant war sehr belebt und wir konnten direkt unser Französisch üben. Wok to walk funktioniert so, dass man sich sein Essen selber zusammenstellen kann. Also mit Nudeln, Reis, verschieden Gemüsesorten und Fleischarten. Der Mann hinter der Theke war sehr nett und aufgeschlossen und half uns mit den französischen Wörtern, welche wir nicht wussten.
Unsere internationalen Mitbewohner
Mit unseren heissen Asia Nudeln begaben wir uns in die Küche und lernten den Rest der Residenz auch noch kennen. Etwas, was ich über den Lauf der folgenden Tage noch mehr zu schätzen gelernt habe. Die Möglichkeit in die Küche zu gehen und immer jemanden zu finden, mit wem man sich unterhalten kann. Wir wurden direkt mit offenen Armen entfangen und aufgenommen. Man zeigte uns unseren Schrank, wo wir die Lebensmittel unterbringen können und unseren Kühlschrank. Die Menge an unterschiedlichen Nationalitäten in der Residenz war schier überwältigend. Jeder kam aus einem anderen Teil der Welt. England, Australien, Spanien, USA, Italien, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Färöer Islands.
Da wir alle aus anderen Teilen der Welt kamen, unterhielten wir uns auf Englisch. Wir waren ein bisschen nervös, was der morgige Tag uns bringen wird, aber unsere Nachbarn erklärten uns alles sehr ausführlich. Sie zeigten uns auf der Karte wo die Sprachschule ILA sich befindet und wie wir von der Residenz dorthin kommen.
Sehr spät abends trennten wir uns von den Anderen und begaben uns zurück auf unser Zimmer. Dort packte ich meine Sachen aus und schloss die Gardinen, hinter welchen man ein Blick über die Dächer Montpelliers hat. Voller Freude auf den morgigen Tag und den Französischunterricht ging ich ins Bett und schlief direkt ein.