Da ich momentan in meinem Zwischenjahr bin, wusste ich von Anfang an, dass ich während meines Sprachaufenthalts in Montpellier auch die Gegend Südfrankreichs erkunden wollte. Es ging mir während meines Aufenthalts nicht nur um die Sprache, sondern auch darum, Neues zu entdecken und andere Städte zu bereisen.
Montpellier ist dafür wirklich ausgezeichnet gelegen, denn innerhalb von 1-2 Stunden befindet man sich Beispielsweise im schönen Aix-en-Provence oder im malerischen Marseille. Das weiss natürlich auch die Sprachschule ILA, weshalb sie jeweils an den Wochenenden Exkursionen in diese Ortschaften anbietet. Diese Tagesausflüge kosten so um die 40 Euro, inbegriffen sind die Fahrt und der Guide, das Mittagessen isst jeder nach seinen eigenen Bedürfnissen. Von dieser Möglichkeit, am Wochenende mehr von Südfrankreich zu sehen, habe ich während meiner Sprachreise in Montpellier einige Male gebrauch gemacht, deshalb folgt hier ein kurzer Erfahrungsbericht.
Aix-en-Provence
Aix-En-Provence ist mir vor allem in Erinnerung geblieben, weil ich auf diesem Ausflug viele Freundinnen kennengelernt habe. Bereits auf der Hinfahrt kam ich mit interessanten Menschen ins Gespräch, was mich wirklich sehr gefreut hat. Wir fuhren über die Petite Camarque, welche sehr schön ist, nach Aix. Die Ortschaft selber ist hübsch anzusehen mit ihren farbigen Häusern, verzaubernden Plätzen und netten Läden. Das Sinnbild von der Provence ist der Lavendel, schöne Postkarten mit Lavendelfeldern als Motiv oder getrockneter Lavendel selbst werden als Souvenirs verkauft.
Unser Guide war angenehm, man hatte auch Zeit, alleine herumzulaufen und sich die Gegend so selbst vertraut zu machen. Weiter haben wir eine Kathedrale und einen Mönchgarten besichtigt sowie die Sonne genossen.
Nachdem wir noch ein wenig Zeit für uns bekommen haben, fuhren wir dann wieder zurück nach Montpellier.
Marseille
Das Wochenende darauf ging es dann nach Marseille. Die malerische Stadt mit ihrer Altstadt le Panier, dem Vieux-Port und dem Mucem ist immer wieder beeindruckend. Schön ist auch, dass Marseille direkt am offenen Meer liegt, weshalb wir dieses während unserer Exkursion dorthin oft zu Gesicht bekamen. Der krönende Abschluss war dann die Aussicht, welche wir von der Kirche Notre-Dame-de-la-Garde aus bewundern konnten. Zuerst ging es jedoch zum Vieux-Port, wo viele Schiffe im Wasser liegen und der Stadt ihren eigenen Charme verleihen, danach besichtigten wir das alte Viertel le Panier, wo schöne Graffiti die Wände ziert und gegen Schluss machten wir uns dann gemütlich auf zur Kirche Notre-Dame-de-la-Garde.
Natürlich haben wir noch mehr gesehen, haben viel über die Geschichte und Kultur von Marseille erfahren (was man übrigens auch über Aix-en-Provence, Uzès und Avignon tut) und das Rezept für die originale Marseiller Seife gelernt. Es gibt nämlich viele Nachbildungen und Weiterentwicklungen des Originals, doch der Guide zeigt dir, wie du die richtigen Seifen kaufst und somit kein nachgebildetes Souvenir nach Hause bringst.
Uzès und Avignon
Uzés und Avignon sind beides schöne Orte, mir persönlich gefiel jedoch Uzès besser. Avignon hat zwar seine berühmt berüchtigte „Pont“, doch mit seinen alten Häusern und Gässchen wirkt Uzès, als wäre es einem Märchen entsprungen. Dass das Städtchen noch ein bisschen in den alten Zeiten festhängt, merkt man unter anderem daran, dass es dort noch einen Herzog und eine Herzogin gibt. Natürlich sind ihre Titel heute nur noch förmlich zu verstehen, doch ihr Geld und ihr Schlösschen haben sie von früher geerbt. Wir hatten sogar das Glück, das Paar persönlich zu Gesicht zu bekommen!
Als wir in Uzés waren, fand dort ausserdem gerade der berüchtigte Märt statt, für welchen die Leute von überall herreisen.
In Avignon haben wir natürlich die Brücke gesehen, worüber wir Interessantes gelernt haben, von der Legende ihrer Entstehung bis hin zu einer Anekdote zu dem berühmten Lied „Sur le Pont d’Avignon“ fehlte es an Nichts.
Insgesamt waren es alles schöne Ausflüge, sie sind nützlich, um nette Leute kennen zu lernen, das Französisch auch an den Wochenenden zu lernen (die Führungen sind alle auf Französisch) und natürlich, um die Gegend zu sehen.
Es folgen anbei noch ein paar Tipps, die vielleicht dabei helfen können, sich auf die Ausflüge vorzubereiten:
Als erstes, keine Sorge, Toilettenpausen auf der Hinfahrt sind eingeplant! Ausserdem kann man sich auf diesen auch noch ein Croissant und/oder einen Kaffee kaufen, falls man dafür am Morgen noch keine Zeit gehabt haben sollte. Die Schule akzeptiert als Zahlung ausserdem nur Bargeld, also nehmt unbedingt Euros mit. Vergesst auch nicht, euch früh genug einzuschreiben, dann steht eurem Ausflug nichts mehr im Weg!
Falls man schliesslich alle Ausflüge gemacht hat und nicht mehr weiss, wohin es nun gehen soll, gibt es natürlich auch Trips, die man selber planen kann. Beispielsweise ist es keine schlechte Idee, an einem Samstag mit Freundinnen und Freunden an den Strand zu gehen. Ich empfehle für das jedoch, während der Sommermonaten oder noch im September nach Montpellier zu kommen, da es dann bestimmt noch richtig warm sein wird, obwohl es natürlich auch später noch möglich sein wird, an den Strand zu fahren. Der Strand beim ehemaligen Fischerdorf Palavas-les-Flots ist mit dem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar und sehr empfehlenswert!