Share this...
Blog

Facettenreiches Südfrankreich

  • Blog Zurück zur Liste
  • Vorheriger Artikel
  • Nächster Artikel
Facettenreiches Südfrankreich

Südfrankreich hat vieles zu bieten: Strände, Städte, Berge, Landschaften. Perfekt für einen Französisch-Sprachaufenthalt und unzählige Möglichkeiten für Entdeckungsreisen. Meine Reise führte mich nach Montpellier. Eine Stadt, welche sich ideal eignet, um Französisch zu lernen und gleichzeitig einen optimalen Ausgangspunkt für Exkursionen bildet.

Tagesausflug nach Nîmes

Ich nutzte die Gelegenheit, um an einem Sonntag die altrömische Stadt Nîmes zu besuchen. Ich machte mich am Morgen auf den Weg zum Bahnhof Gare Saint-Roch, stieg in den Zug und erreichte 30 Minuten später Nîmes. Aus dem Bahnhofgebäude heraus, erwartete mich eine hübsche Promenade. Wenig später erblickte ich bereits die wohl grösste Sehenswürdigkeit von Nîmes: Les Arènes – das Amphitheater. Ich erkundigte mich im Tourismusbüro über die sehenswerten Baudenkmäler und Museen der Stadt und machte mich auf den Weg zum Maison Carré, einem römischen Tempel. Die vielen Details der Architektur, die Dimensionen der Säulen und des Tempels im Allgemeinen faszinierten mich. Ich spazierte hinaus aus der Altstadt, zum Jardin de la Fontaine. Der Park mit seinen römischen Skulpturen, Teichen, gepflegten Wegen und dem Temple de Diane strahlt einen gewissen Charme aus. Man spürt die Gelassenheit und Zufriedenheit der Menschen an diesem Ort.

Vom Jardin de la Fontaine ausgehend, führen mehrere Wege hoch zum Tour Magne. Nach ungefähr zehn Minuten Fussmarsch hinauf, erblickt man den römischen Turm. Ich spürte meinen Atem vom kurzen Aufstieg auf den höchsten Punkt von Nîmes und brauchte erst mal einen Schluck Wasser. Der Tour Magne misst eine beachtliche Höhe von 32 Metern und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Nîmes. Ein Besuch dieses Baudenkmals ist es auf jeden Fall wert, denn im Innern führt eine Wendeltreppe hinauf auf den Turm. Ich wagte mich also die steile Treppe hinauf und war überwältigt als ich oben angekommen bin. Zufall sei Dank und es war keine einzige andere Person im selben Moment auf der kleinen Aussichtsplattform. Die Aussicht auf die Stadt war fantastisch. Ich schoss Bilder und drehte ein kurzes Video als Erinnerung. Ich spürte, dass ich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Ich genoss den Moment noch für eine Weile und stieg dann die Wendeltreppe wieder herunter, froh darüber, dass ich schwindelfrei war.

Ich führte meinen Tagesausflug fort, indem ich zurück in den Jardin de la Fontaine spazierte und für einen kurzen Halt den Temple de Diane besichtigte. Obwohl der Tempel teilweise nur noch aus Überresten besteht, war ich beeindruckt von der übriggebliebenen Architektur. Wie clever die Menschen zu dieser Zeit waren, als sie diese Baudenkmäler erbaut haben, faszinierte mich. Ich ging zurück in die Altstadt und suchte mir ein Restaurant fürs Mittagessen aus. Ich gab mein Bestes, meine im Sprachkurs erlernten Französischkenntnisse im alltäglichen Leben anzuwenden.

Gestärkt von der Mittagspause, besuchte ich am Nachmittag das Musée de la Romanité. Ich war erstaunt, wie viele Gegenstände aus der Römerzeit der Stadt Nîmes erhalten geblieben sind. Das interaktive Museum hebt sich durch seine kreativen Ideen gegenüber anderen Museen hervor. Auf der Dachterrasse des Museums konnte ich einen weiteren Blick über die Stadt werfen. Im Anschluss suchte ich nach einer Gelateria, gönnte mir ein Eis und genoss die Sonnenstrahlen in der Nähe des Amphitheaters. Ein sehr imposantes Bauwerk aufgrund seiner Grösse und unglaublich gut erhalten, wenn man bedenkt, dass es vor über 1900 Jahren erbaut worden war. Der Tag neigte sich dem Ende zu und ich machte mich auf den Rückweg nach Montpellier zu meiner Gastfamilie.

Sprachkurse mit freundlicher Atmosphäre

Ich fühlte mich von Beginn an wohl in der Klasse. Die Gruppengrösse ist ideal, um alle Studentinnen und Studenten in den Unterricht miteinzubeziehen. Die Lektionen werden sehr abwechslungsreich gestaltet: Grammatik, Hör- und Leseverstehen, Diskussionen in der Gruppe oder Partnerarbeit. Zwischendurch bleibt sogar Platz für ein Spiel, was durchaus zu einer lockeren Stimmung beiträgt. Wir unterhalten uns über spannende Themen und erfahren interessante Fakten über das Leben in Frankreich. Beispielsweise über die verschiedenen Sprachregister, welche in der französischen Sprache existieren. Vor dem Sprachkurs stellte ich mir die Frage, wie die Lehrpersonen einer bunt durchmischten Gruppe von Menschen Französisch beibringen können, wenn jede Person eine andere Muttersprache spricht. Doch schon nach wenigen Tagen an der ILA Französisch Sprachschule wurde mir bewusst, dass sich praktisch alles auf eine einfache Art und Weise auf Französisch erklären lässt. Sei dies mit Synonymen oder Antonymen, Umschreibungen eines Wortes oder mit Mimik und Gestik. Irgendwie schafft man es immer ans Ziel.

Mein Vokabular erweitert sich von Tag zu Tag. Ich begann ein Buch auf Französisch zu lesen, höre ab und zu einen französischen Podcast und versuche bestmöglich beim Abendessen die Konversationen meiner Gastfamilie zu verstehen und meine Meinung zu äussern. Eine Sprache zu lernen, braucht Zeit und Geduld. Trotzdem erzielt man täglich Fortschritte und das gibt einem die nötige Motivation, immer weiter dazulernen zu wollen.