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Was man in Montpellier während des Sprachaufenthalts unternehmen kann

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Was man in Montpellier während des Sprachaufenthalts unternehmen kann

Montpellier ist eine wunderschöne kleine Stadt im Süden Frankreichs, die an der Mittelmeerküste etwa zwei Stunden entfernt von Marseille liegt. Die Stadt hat in etwa 250000 Einwohner, besitzt vier Tram- und einige Buslinien und ist insgesamt sehr übersichtlich aufgebaut, mit einem historischen und einem etwas neueren Stadtzentrum.

Montpellier hat mehrere französische Sprachschulen. Diese bieten Französischsprachkurse auf allen erreichbaren Sprachleveln an – beginnend bei A1, dessen Kurs allerdings nur einmal im Monat anfängt, bis hin zu C2. Dort finden Sprachschüler aus aller Welt für einige Wochen bis zu Monaten im Jahr ihr Zuhause, während sie bei Gastfamilien oder im Studentenwohnheim unterkommen. Ich bin momentan für drei Wochen hier in Montpellier an der Französisch Sprachschule ILA für meinen French Immersion Sprachaufenthalt und es gefällt mir total gut hier. Ich wohne bei meiner Gastmutter etwas außerhalb des Stadtzentrums, habe in der Schule Freunde gefunden, mit denen ich regelmäßig außerhalb des Französischunterrichts Dinge unternehme, und genieße das milde Klima hier.

Während die Französisch Sprachschule viele Dinge anbietet, die bereits organisiert sind und an denen man teilnehmen kann, ist es natürlich auch möglich, auf eigene Faust Dinge zu unternehmen. Diese sind weit gefächert: Es gibt Museen, Ausstellungen, Kirchen, mehrere Kinos, den Strand, und natürlich sehr viele Restaurants und Cafés, die zu entdecken sind.

Stadttour der Schule auf Französisch

Allerdings zuerst einige Worte zu den Angeboten von ILA. Die Französischsprachschule bietet fast jeden Tag der Woche etwas an. Montags findet mittags nach dem Vormittagsunterricht eine kleine Stadtführung statt. Diese geht wechselnd in den alten und den neuen Teil der Stadt. Beide sind sehr interessant, mir hat allerdings die Führung durch die Altstadt mehr Spaß gemacht. Wir sind durch sehr viele Gassen bis zum kleinen Arc de Triomphe, den Montpellier hat, gelaufen. Auf dem Weg sind wir auch an einer großen Einkaufsstraße, dem modernen Kunstmuseum, das sich in einer Kirche befindet, und einer Apotheke, dessen Fassade noch im Stil des Mittelalters gehalten ist, vorbeigekommen. Weiter ging es dann, mit vielen Erklärungen der Führerin, die gleichzeitig Lehrerin der Sprachschule ist, zum botanischen Garten und zur medizinischen Fakultät, die direkt neben einer riesigen, alten Kathedrale ist. Von dort aus ging die Tour zurück in die Innenstadt bis zum Place de la Comédie, der das Zentrum der Stadt markiert. Uns wurde noch das Office de Tourisme gezeigt, dann endete die Tour. Es war eine gute Zeit, um mehr über Montpellier zu lernen und noch mehr Schüler der Sprachschule kennenzulernen.

Exkursionen und andere Angebote

An den anderen Tagen der Woche bietet das französische Sprachinstitut unter anderem Workshops zur französischen Phonetik, kleinere Ausflüge innerhalb der Stadt, beispielsweise ins örtliche Aquarium oder Ähnliches an. Am Wochenende gibt es Ausflüge in andere Städte oder Orte außerhalb der Stadt. Letztes Wochenende ging es nach Carcassonne, was ein sehr schöner Tag war, diese Woche wird ein Ausflug zu einem Viadukt und einer Kleinstadt daneben angeboten. Es gibt aber auch Exkursionen nach Avignon, Nîmes und Aix-en-Provence. Natürlich sind diese Angebote nicht immer gratis (im Gegensatz zur Stadttour), sondern oft gegen einen geringen Aufpreis. Für die Exkursionen zahlt man etwa 40 Euro, Transport und Guide inklusive.

Auf eigene Faust in Montpellier zu entdecken…

Außerhalb der Schule kann man natürlich auch sehr viel selbst unternehmen. Nicht nur für flüssige Französischsprechende gibt es viel zu entdecken. Mit meinen Freunden aus der Französisch Sprachschule war ich etwa einmal im Kino. Direkt an der Place de la Comédie gibt es ein leicht alternatives Kino, das „Diagonal“. Dieses zeigt Filme für wenig Geld in Originalversion mit französischen Untertiteln. So nimmt man auch als Anfänger sowohl den Inhalt des Films als auch ein wenig Französisch mit. Gratis kommt man in die Fotoausstellung nahe des Büro für Tourismus. Dort werden im zeitlichen Wechsel verschiedene fotografische Künstler, sowohl französisch als auch international, ausgestellt. Als Schüler der Sprachschule kommt man außerdem gratis in das Musée Fabre hinein. Dieses ist das bekannteste Museum der Stadt. Es hängen dort sehr viele Gemälde aus, die es zu bewundern gilt. Auch viele Statuen sind vorhanden. Dabei sind die Etagen nach Jahrhunderten beziehungsweise Zeitaltern geordnet, und es finden sich viele Landschaften und unglaublich gut gestaltete Portraits sowie grandios gemalte Stillleben.

Anatomische Ausstellung und Kathedrale von Montpellier

Dieses Jahr gibt es durch eine Kooperation des Musée Fabre Montpellier und der medizinischen Fakultät Montpellier eine anatomische Ausstellung. Dabei hängen im Museum vor allem Zeichnungen des menschlichen Körpers aus, es sind aber auch mehrere sehr alte Anatomielehrbücher aufgeschlagen, die man betrachten kann. Passend dazu kann man sich in der medizinischen Fakultät sogar echte Präparate anschauen, allerdings nur mit einer guided tour, für die man sich im Office de Tourisme anmelden kann. Die medizinische Fakultät ist aber auch ohne anatomische Ausstellung sehenswert. Sowohl von innen als auch von außen ist sie wunscherschön und vermittelt einem wirklich den Eindruck, dass dort bereits 800 Jahre Medizin gelehrt wird. Direkt daneben befindet sich die große Kathedrale der Stadt, die auch gratis zu besichtigen ist. Sie hat vorne zwei riesige Säulen, von denen gesagt wird, dass sie dort stehen, entweder weil die Kirche irgendwann anfing zu kippen oder damit sich die Gläubigen vor Gott noch kleiner fühlen.