Eine spontane Wanderung entlang des französischen Jakobsweges…
Hello again!
Ich bin’s wieder, Jasmin. 🙂 Obwohl ich es liebe jeden Tag in der wunderschönen und pulsierenden Altstadt Montpelliers bei der Französisch Sprachschule ILA zu arbeiten, lasse ich die Stadt an den Wochenenden gerne Mal hinter mir um einen Tag in der Natur zu verbringen. Glücklicherweise gibt es hier in der Region Languedoc-Roussillon wirklich viele schöne Flecken, an denen man mal wieder tief durchatmen kann. Um das Ganze mit ein bisschen Bewegung zu verbinden, beschloss ich mit meiner Freundin Anna aus Australien, die für ihren Französisch Sprachurlaub bei der ILA in Montpellier ist, den Pick Saint Loup zu besteigen. Der Pick Saint Loup ist DER Berg Montpelliers, da er mit 658 Metern der höchste hier in der Umgebung ist und von vielen Plätzen in der Region aus gesehen werden kann. Bei strahlendem Sonnenschein, hoch motiviert und mit Proviant im Gepäck haben wir uns also eines Samstag morgens auf den Weg zur Tram Station Occitanie gemacht, von wo der Bus Nr. 108 in ca. 15 Minuten bis nach „Les Matelles“ fährt. Von dort aus wollten wir dann den Pic Saint Loup hochwandern, insgesamt wäre das laut Plan eine 18km lange Wanderung geworden.
Doch es kommt natürlich immer anders als man denkt und so haben wir nur noch die Schlusslichter des Busses gesehen. Also haben wir improvisiert und uns in die nächste Tram nach Mosson gesetzt, um von dort den Bus nach Saint Guilhem-le-Desert zu nehmen. Das ist wirklich das Schöne an den selbst regional verkehrenden öffentlichen Verkehrsmitteln hier in Montpellier: Es gibt viele Linien zu unglaublich schönen Orten und eine Fahrt mit dem Herault Transport kostet nur 1,60€. Also sehr studentenfreundlich und während Eurer Französisch Sprachreise nach Montpellier ein kostengünstiges Fortbewegungsmittel.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt hatten wir dann das historische Bergdorf Saint-Guilhem-le-Desert erreicht. Wie in meinem ersten Artikel über mein Praktikum bei der Französisch Sprachschule ILA in Montpellier schon kurz beschrieben liegt es inmitten einer wunderschönen Berglandschaft, die sich hervorragend zum Wandern eignet. Da wir schon um 10 Uhr morgens da waren, war die Stadt noch angenehm leer und es hat überall nach frisch gebackenem Brot und leckerem Kaffee gerochen. So sind wir zuerst gemütlich durch die kleinen Gassen geschlendert und haben die typisch französische Atmosphäre genossen.
Gleich hinter dem Dorf erheben sich beindruckende Berge und wie uns vorher gar nicht bewusst war, führt dort direkt der bekannte Jakobsweg lang. Auf Französisch heißt dieser übrigens „Le Chemin de St Jacques de Compostelle“. Da wir uns ja sowieso ein bisschen bewegen wollten, sind wir diesem spontan für ca. 2 Stunden bergauf gefolgt und wurde mit einem umwerfenden Ausblick belohnt. Zwischendurch sind uns immer wieder Pilgerer in Wanderausrüstung begegnet, die jedes Mal freundlich grüßten, sodass wir das Gefühl hatten, selbst eine kleine Pilgerung gemacht zu haben 🙂 .
Von der doch recht intensiven Mittagssonne wurden wir dann zurück ins Dorf getrieben und haben an einem schattigen Plätzchen direkt am Fluss auf typisch Französische Art und Weise ein Picknick gemacht. Da sich die Stadt im Laufe des Tages und besonders an den Wochenenden jedoch recht schnell mit Touristen und Wanderern füllt, sind wir nach unserer kleinen Pause gut gestärkt wieder in die Natur geflüchtet. Mit dem kostenlosen Shuttelbus sind wir immer an dem traumhaft schönen, türkisfarbenen Bergfluss „Herault“ entlang bis zur bekannten Brücke „Le Pont du Diable“, auf Deutsch „Teufelsbrücke“ gefahren. Dort kann man an einem kleinen türkisfarbenen See Spazieren gehen und baden und traumhaft schöne Fotos von der Brücke vor den Schluchten des „Herault“ machen!
Gleich um die Ecke befindet sich auch die Tropfsteinhöhle „Grotte de Clamouse“, doch auf Grund des super Wetters haben wir unseren Nachmittag lieber an der frischen Luft in einem kleinen Café bei französischem Apfelkuchen ausklingen lassen. Die Höhle steht dann bei meinem nächsten Besuch dort auf dem Plan!
Während eures Französisch Sprachaufenthaltes in Montpellier solltet Ihr also unbedingt einmal einen Abstecher nach Saint-Guilhem-le-Desert machen! Es ist nicht weit weg, einfach zu erreichen und definitiv sehenswert! Außerdem ist es eine super Möglichkeit, um während Eurer Sprachreise nach Frankreich nicht nur die Französische Sprache, sondern auch die Französische Kultur kennen zu lernen.
Bis bald
Eure Jasmin